Häufig sind unsere Kinder sind schlapp, müde, kaputt und unkonzentriert.
Mikronährstoffmängel spielen hier eine entscheidende Rolle, insbesondere auch die Unterversorgung mit Eisen. Eine unausgewogene Ernährung und ein erhöhter Bedarf in Wachstumsphasen sind mögliche Gründe. Eine entscheidende Ursache wird aber meist komplett außer Acht gelassen, dass nämlich der Eisenmangel des Kindes bereits in der Schwangerschaft bzw. Stillzeit entsteht.
Schnell aufeinander folgende Schwangerschaften, Mehrlingsschwangerschaften, Frühgeburten sowie überlange Stillzeiten legen den Grundstein für schlecht gefüllte Eisenspeicher beim Kind.
Säuglinge im Eisenmangel
Idealerweise kommt ein Baby mit gut gefüllten Eisenspeichern zur Welt, welche dann durch die Muttermilch/das Stillen unterstützt, eine normale Entwicklung des Kindes in den ersten 4 - 6 Lebensmonaten möglich machen. Da aber heute die Mütter bereits mit einem mehr oder minder starken Eisenmangel in eine Schwangerschaft starten, reicht die verfügbare Eisenmenge oft nicht für das Baby aus.
Der Eisengehalt in der Muttermilch sinkt in den ersten 6 Monaten nach der Geburt um die Hälfte ab, während der der Bedarf des Säuglings an Eisen ständig zunimmt, da sich sein Blutvolumen erhöht. Es besteht nun also von Seiten des Säuglings ein Mehrbedarf an Eisen zur Bildung des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin.
Es sollte deshalb ab dem 5. Stillmonat eine eisenreiche Beikost z.B.in Form eines Gemüse-Fleischbreis gefüttert werden. Langes Stillen, späte Gewöhnung an feste Kost und/oder eine überwiegend vegetarische Ernährung können den Eisenmangel bis ins Kindergartenalter ziehen.
Jugendliche im Eisenmangel
Im Alter von 11-14 Jahren entsteht die nächste kritische Phase der Eisenversorgung – Jungen nehmen an Muskelmasse zu und erhöhen dadurch ihren Bedarf an Eisen erneut (Eisen ist ein zentraler Bestandteil des Myoglobins = roter Muskelfarbstoff) – Mädchen erleiden nun durch die einsetzende Monatsblutung Eisenverluste. Diäten, Hungern für die Figur und Ausdauer/bzw. Leistungssport begünstigen ebenfalls den Eisenmangel.
Folgen des Eisenmangels
Eisen und generell alle Mikronährstoffe sind wichtig für die gesunde geistige und körperliche Entwicklung der Kinder. Speziell Eisen wird nicht nur zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen gebraucht, sondern gerade auch in Wachstumsschüben (wie oben erwähnt) zum Aufbau von Muskelmasse, Blutvolumen und Gehirnentwicklung. Fehlt es in diesen wichtigen Phasen, kann es zu körperlichen und geistigen Entwicklungsstörungen kommen. Ein Eisenmangel zwischen dem 6.Monat und 16. Lebensjahr wird mit Störungen der kognitiven, motorischen und sozialen Entwicklung in Zusammenhang gebracht.
Hier wären zu nennen:
- Eingeschränkte Gehirnentwicklung
- Verminderte Lern/Leistungsfähigkeit
- Aufmerksamkeitsdefizite
- Psychische Labilität
- Verhaltens/Wesensänderungen
- Auffälligkeiten im Sozialverhalten
Auch schlechte schulische Leistungen können aufgrund der oben genannten Faktoren ein Ergebniss sein.
Das rechtzeitige Erkennen eines Eisenmangels kann über die Messung des Ferritinwertes (Eisenspeicher) erfolgen. Eine ausgewogene Mischkost und die Gabe von gut verträglichen Eisenpräparaten auf pflanzlicher Basis für Säuglinge und Kleinkinder und z.B. Eiseninfusionen für Jugendliche können diesen Mangel beheben.